Studenten der Hochschule Merseburg unterstützen Unternehmen bei der Digitalisierung
Die schlechte Nachricht vorweg: Es herrscht großer Nachholbedarf bei kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region in Sachen Digitalisierung. So sieht es zumindest Stefan Huch, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Digitalisierung an der Hochschule Merseburg. Gemeinsam mit seinen Masterstudenten der Fächer Projektmanagement und Industrial Engineering will er nun Firmen deshalb praktisch unterstützen. Dafür kommen die Unternehmen auf den Prüfstand und deren „digitale Reifegrad“ wird anhand eines Schemas des Boston MIT ermittelt. Anhand von Fragebögen befragen die Studenten dazu Mitarbeiter der Unternehmen, ob beispielsweise Notebooks genutzt, Homeoffice möglich oder Medienbrüche vorhanden sind. Damit lassen sich schnell Schwachpunkte feststellen, an denen die studentischen Projektgruppen sann ansetzen.
In Workshops, so genannten Digithons, erarbeiten die Studenten später individuelle Lösungsansätze für die Mittelständler. Auf diese Weise unterstützte die Hochschule Merseburg schon den Fensterbauer Schüco, das Callcenter Tas AG sowie den Energieversorger EnviaM. Für die Tas AG fanden die Arbeitsgruppen beispielsweise Möglichkeiten, den Recruitingprozess zu digitalisieren. Sie schlugen vor: Vorstellungsgespräche per Skype oder virtuelle Rundegänge, auf denen sich Bewerber die Arbeit vorab anschauen können. Von dem Projekt profitieren sowohl Wirtschaft als auch Universität. Studenten erhalten Einblicke in die Wirtschaftsabläufe der Unternehmen und diese wiederum bekommen kreative Vorschläge, eigene Prozesse zu digitalisieren.